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Blutdruck richtig messen

Der Blutdruck eines Menschen setzt sich genau genommen aus zwei Werten zusammen: Der erste Wert, der systolische Wert, ist der Druck, der in den Blutgefäßen herrscht, wenn sich das Herz zusammenzieht und dabei Blut in die Gefäße hineindrückt. Der zweite Wert, der diastolische Wert, beschreibt den Druck in den Gefäßen, wenn sich das Herz wieder entspannt und sich erneut mit Blut füllt. Als Idealfall gilt ein Wert von 120 mmHg zu 80 mmHg, also einem systolischen Druck von 120 mmHg und einem diastolischen Druck von 80 mmHg. Normale Werte liegen vor, wenn der systolische Blutdruck zwischen 105 mmHg und 139 mmHg liegt und der diastolische Druck zwischen 65 mmHg und 89 mmHg. Dieser Idealfall trifft aber leider bei vielen Menschen nicht zu. Sowohl ein zu hoher als auch ein zu niedriger Blutdruck sind weit verbreitet.

Problematisch dabei ist, dass beides sehr lange ohne Symptome bleiben kann oder die Anzeichen zu diffus sind, um sie direkt auf den Blutdruck zurückführen zu können. So kann zum Beispiel in beiden Fällen Schwindel auftreten, ein Anzeichen für zu hohen Blutdruck können Kopfschmerzen, besonders am Morgen, sein, bei zu niedrigem Blutdruck kann es zu Müdigkeit oder auch Herzrasen kommen. Gegen zu niedrigen Blutdruck sollte man zwar etwas tun, wesentlich gefährlicher ist jedoch zu hoher Blutdruck.

Damit von der Norm abweichende Blutdruckwerte auffallen, muss man zunächst messen. Langzeitmessungen ergeben hier deutlich belastbarere Ergebnisse als eine einzige Messung. Der Blutdruck kann im Laufe des Tages oder in bestimmten Situationen schwanken. Bei einer einmaligen Messung beim Arzt wird zu hoher Blutdruck deswegen unter Umständen nicht entdeckt. Auch Abweichungen in bestimmten Situationen oder je nach Tageszeit sind wesentlich besser erkennbar, wenn über einen längeren Zeitraum hinweg am besten mehrmals am Tag zu Hause gemessen wird.

Richtiges Messen beginnt damit, dass man eine Ruhepause macht. Bevor man mit der eigentlichen Messung beginnt, setzt man sich einige Minuten, maximal fünf, ruhig hin. So kann man davon ausgehen, dass die Messung den Blutdruck im Ruhezustand zeigt.

Anschließend findet man die richtige Stelle für die Messung. Der Messpunkt soll auf Höhe des Herzens liegen. Meistens wird am Oberarm gemessen, dann ist die richtige Höhe im Normalfall sowieso gegeben. Man kann den Blutdruck zwar auch am Handgelenk messen, dann muss man jedoch vorher den Puls fühlen und die Manschette des Messgeräts genau dort platzieren. Den Arm, an dem gemessen wird, stützt man leicht auf, zum Beispiel auf dem Tisch. Während der Messung sollte man jede Anstrengung vermeiden und am besten auch nicht reden.

Gerade am Anfang ist es wichtig, den Blutdruck an beiden Armen zu messen. Danach wird an dem Arm gemessen, an dem der Blutdruck höher ist. Bereits die Unterschiede in den Messungen können auch schon wichtige Hinweise liefern. Unterschiede von weniger als zehn mmHg sind unbedenklich, liegen die Abweichungen darüber, deutet dies auf eine erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten hin. Übersteigen die Unterschiede zwischen beiden Armen 25 mmHg, kann das unter anderem auf eine Verkalkung von Gefäßen hindeuten.

Auch mehrere Messungen im Verlauf des Tages sind gerade zu Beginn sinnvoll, um Schwankungen aufzudecken. Gerade hoher Blutdruck am Morgen oder auch in der Nacht gilt als gefährlich. Wenn im Tagesverlauf keine bedeutenden Schwankungen auftreten, ist direkt morgens die beste Zeit für die Messung.

Stellt sich heraus, dass der Blutdruck zu hoch oder zu niedrig ist, wird er Arzt eine geeignete Therapie verordnen. Bei zu niedrigem Blutdruck bekommt man dies meist mit kleinen Änderungen des Lebensstils, zum Beispiel mehr Bewegung, in den Griff. Bei zu hohem Blutdruck sind häufig Medikamente erforderlich.

Wer Medikamente zur Senkung des Blutdrucks nimmt, sollte messen, bevor er die Medikamente nimmt, um den Blutdruck nicht im Endeffekt zu weit zu senken. Hier sollte mit dem Arzt besprochen werden, ob bei einem guten Wert bei der ersten Messung eine geringere Dosis ausreicht oder möglicherweise an diesem Tag ganz auf die Einnahme verzichtet werden kann. In den meisten Fällen werden Medikamente zur Kontrolle des Blutdrucks morgens eingenommen, stellte sich aber heraus, dass der Blutdruck in der Nacht erhöht ist, ist eine abendliche Einnahme sinnvoller. Die Zeit der Einnahme besprechen Betroffene also ebenfalls am besten mit ihrem behandelnden Arzt.

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